Morgens früh raus und mit der Bahn, dem Auto oder vielleicht sogar dem Fahrrad zur Arbeit, über acht Stunden vor einem Computer sitzend arbeiten, wieder nach Hause fahren und auf die Couch, denn es war ja ein anstrengender Tag. Fünf Tage die Woche und dann auch noch häusliche Verpflichtungen, wo bleibt da die Zeit zum Sport? Weltweit sind bereits 80 Prozent der Bevölkerung über 30 Jahren von Bewegungsmangel betroffen [1]. Die weitreichenden, gesundheitlichen Folgen sind den meisten nicht bekannt.
Ergebnisse bundesweiter Surveys des Robert-Koch-Instituts zeigen, dass in der heutigen Zeit nur ein geringer Teil der Bevölkerung die empfohlenen Bewegungsumfänge erreicht, obwohl die Effekte des Sports für unsere physische und psychische Gesundheit unumstritten sind [2]. Nach Angaben der World Health Organisation liegen die empfohlenen Mindestumfänge bei 150 Minuten moderater bzw. 75 Minuten intensiver sportlicher Aktivität.
Was versteht man aber eigentlich unter Bewegungsmangel?
Bewegungsmangel wird verstanden als eine nicht ausreichende muskuläre Beanspruchung. Die Belastung ist so gering, das der Erhalt der Funktionen und Kapazitäten unseres Organismus nicht mehr gegeben ist. Einfach gesagt: Wir verlieren an Kraft, die Leistungsfähigkeit nimmt ab und wir sind anfälliger für viele Krankheitsbilder [3].
Die gesundheitlichen Folgen
Generell kann ein Mangel an Bewegung zu kardio-vaskulären, also das Herz-Kreislauf System betreffende, muskulo-skelettalen und Stoffwechselkrankheiten führen. Die folgenden Erkrankungen treten am häufigsten in Folge eines Bewegungsmangels auf [4].
Das wohl am meisten verbreitete Krankheitsbild ist Adipositas, auch bekannt unter Fettleibigkeit oder Fettsucht, und wird bemessen mittels Body-Mas-Index. Es wird grundsätzlich zwischen dem Apfel- und dem Birnentyp anhand der Fettverteilung des Körpers unterschieden, wobei der bauchbetontere (Apfeltyp) Typ als wesentlich gesundheitsbedrohender gilt. Jeder zweite Erwachsene ist heutzutage übergewichtig und jeder fünfte sogar adipös. Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes Mellitus Typ 2 und erhöhte Blutfettwerte sind die Normalität, langfristig kommen auch Gelenkschäden hinzu. In Kombination führt das ganze zu teilweise irreversiblen Herz-Kreislauf-Schäden [4].
Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) ist vor allem in den westlichen Industrieländern verbreitet und wird hauptsächlich durch Bewegungsmangel und Übergewicht hervorgerufen. Diese können zu weiteren Herzerkrankungen, wie der koronaren Herzkrankheit, führen. Hierbei kommt es zu einer Verkalkung der Gefäße im Herzen, letztlich endet diese meist in Herzinfarkten, Herzschwäche und Rhythmusstörungen [4].
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Hinzu kommen Erkrankungen, die unser Muskel-Skelett-System betreffen. Folgende sind hier zu nennen, da sie eine Folge von Bewegungsmangel sind oder durch körperliche Aktivität verhindert werden könnten. Osteoporose ist eine der Möglichen. Am weitesten verbreitet ist jedoch Arthrose, mehr als die Hälfte aller Personen über 65 Jahren sind betroffen. Die vielversprechendste Behandlung der Arthrose ist die Prävention. Regelmäßige sportliche Aktivität kann den Schaden am Knorpel verhindern oder bei bereits bestehender Arthrose zu einer Verlangsamung des Krankheitsverlauf führen [4].
Eins ist klar, viele Gesundheitsprobleme der heutigen Zeit sind auf unzureichende Bewegung zurückzuführen oder werden durch diese verstärkt. Oftmals bezeichnet man sie daher auch als Bewegungsmangelkrankheiten. Folglich ist die Lösung auch ganz einfach: Sport! Körperliche Aktivität wirkt präventiv, kann als Behandlung eingesetzt werden oder zu einer Verminderung der Symptomatik beitragen.
Homeoffice – Noch weniger Bewegung, noch schlechtere Haltung
In diesem besonderen Jahr 2020 arbeitete die Mehrzahl der Angestellten schon einmal im Homeoffice. Man arbeitete also von Zuhause aus. Die Folge? Viele Menschen bewegten sich noch weniger als zuvor, denn der Weg zur Arbeit viel weg, man konnte praktisch aus dem Bett an den Schreibtisch fallen.
Bereits im Jahr 2012 ging aus einer Schweizer Umfrage hervor, dass die Arbeit im Homeoffice durch körperliche Passivität stark geprägt ist. Ebenso zeigte sich, dass bei 31 Prozent der Befragten ein erhöhtes Krankheitsrisiko vorliegt und sogar 54,7 Prozent unter leichten bis mittleren Schlafstörungen in den vergangen 14 Tagen vor der Befragung litten. Letztendlich bewegen wir uns also noch weniger und weitere Belastungen addieren sich zu dem Ganzen [5].
Oftmals kommen inadäquate Bedingungen hinzu: Schlechte Bürostühle (falls überhaupt vorhanden), zu niedrige Tische oder man arbeitet sogar auf der Couch. Die Haltung des Körpers wird nicht beachtet, der Rücken ist krumm und schief. Es kommt zu einer unphysiologischen Belastung und die jedem bekannten Rückenschmerzen sind schon vorprogrammiert [5].
Sport als die Lösung fast aller Probleme
Die Lösung ist bekannt. Als Prävention oder auch „Medikament“ dient Sport der Gesundheit unseres Körpers. Wichtig ist vor allem die regelmäßige Anwendung und korrekte Ausführung. Am besten eignet sich ein Training bei dem gleichzeitig ein Trainer anwesend ist, dieser kann deine Haltung und die Ausführung der Übungen korrigieren und gleichzeitig mit hilfreichen Tipps zur Seite stehen. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel das EMS-Training hier bei uns.
Nicht außer Acht zu lassen ist auch die Ernährung. Diese sollte ausgewogen sein und ist zusammen mit körperlicher Aktivität auszeichnend für einen gesunden Lebensstil. Letztlich sind wir also selbst für unsere Gesundheit verantwortlich. Warte also nicht bis Beschwerden auftreten, sondern fange jetzt an deine Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen!
Dein Training nehmen wir persönlich!
Dein AproSports-Team
Quellen:
[1] Wessinghage, T. & Morsch, A. Muskel-Skelett-Erkrankungen: Bedeutung von Bewegungsmangel und sportlicher Aktivität. Public Heal. Forum 21, 21.e1-21.e3 (2013).
[2] Manz, K. & Krug, S. Körperliche Aktivität und Gesundheit. Public Heal. Forum 21, 2.e1-2.e4 (2013).
[3] Graf, C., Dordel, S. & Reinehr, T. Bewegungsmangel und Fehlernährung bei Kindern und Jugendlichen: Prävention und interdisziplinäre Therapieansätze bei Übergewicht und Adipositas; mit 32 Tabellen. (Dt. Ärzte-Verlag, 2007).
[4] Oerterer, T. Prävention und Rehabilitation von Bewegungsmangel-, Wohlstands- und Zivilisationskrankheiten. (2014).
[5] Gisin, L., Schulze, H., Knöpfli, D. & Degenhardt, B. Schweizerische Umfrage „Home Office 2012 “. Olten Hochschule für Angew. Psychol. FHNW. Verfügbar http//www. fhnw. ch/aps/ifk/projekte/abgeschlossene-projekte/home-office-2012 (2013).
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