Muskelstimulation mit EMS-Training

Das EMS-Training erfreut sich im Breiten-Fitness-Sport immer größerer Beliebtheit. Immer mehr Menschen sind von der Wirkung dieser außergewöhnlichen Trainingsmethode begeistert und immer mehr EMS-Studios entstehen. Doch woher kommt dieser Fitnesstrend eigentlich und wie funktioniert er? Kann man damit wirklich so gute Erfolge erzielen, wie überall berichtet wird?

Wie funktioniert die elektrische Muskelstimulation?

Die Funktionsweise der elektrischen Muskelstimulation ist eigentlich recht simpel. Normalerweise wird der Muskel vom Gehirn aus angeregt. Es wird ein Nervenimpuls an den Muskel geschickt und der Muskel zieht sich zusammen. Dies nennt man auch Kontraktion, der Muskel wird angespannt (1). Das EMS-Training nimmt diesen völlig natürlichen Prozess, doch anstatt einer internen Anspannung durch das Gehirn, wird dieser Prozess extern, durch das EMS-Gerät, gesteuert. Diese Kontraktion wird nun von nieder- bis mittelfrequenten Stromimpulsen verstärkt. Dadurch wird das Training viel effektiver (2). Die Trainingszeit mit EMS-Training sollte bei nicht mehr als 40 Minuten pro Woche liegen.

Seit wann wird die Muskelstimulation genutzt?

Bereits in den 1960-er Jahren wurde EMS-Training im Leistungssportbereich angewandt. Gerade us-amerikanische und russische Athleten sollen vor den Olympischen Spielen in Mexico City 1968 damit trainiert haben, um sich einen Vorteil gegenüber den anderen Ländern zu verschaffen. Allerdings lassen sich darüber keine Dokumente finden, da beide Länder ihren Wettbewerbsvorteil behalten wollten.

1971 wurde von russischen Wissenschaftlern bewiesen, dass bei einer elektrischen Muskelstimulation von menschlicher Muskulatur ein Kraftzuwachs entsteht. Trotzdem wurden die ersten handfesten Studien zur elektrischen Muskelstimulation erst zum Ende der 1970-er Jahre veröffentlicht.

Etwa zur selben Zeit wie das EMS-Training im Leistungssport Anwendung fand, wurde es auch in der Physiotherapie das erste Mal benutzt. Die Funktionelle Elektrostimulation (FES) und die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS) entstanden daraus. 

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Die FES soll die Nerven reaktivieren, die vom Zentralen Nervensystem nicht angesprochen werden können und motorische Funktionen wieder herstellen, die zuvor geschädigt wurden. Die TENS hingegen sind eher eine Art Schmerzblocker. Die Elektroden werden auf die schmerzende Stelle gelegt und die Verbindung zum Gehirn wird blockiert, sodass der Schmerz verringert oder (im besten Fall) blockiert wird (3).

Therapeutisches EMS wird heutzutage auch weiterhin angeboten. Wenn eine Verletzung dazu führt, dass ein eigenes Training ein zu großes Risiko birgt, kann es einem helfen. Das therapeutische EMS hilft aber nicht nur beim Muskelerhalt in einer bestimmten Körperregion, sondern dem ganzen Körper. Bei AproPhysio hast Du immer eine/n Physiotherapeuten/in, der im 1:1-Verhältnis mit Dir trainiert und Dein Training optimal den Umständen anpassen kann.

Was sind die Vorteile von einer elektrischen Muskelstimulation im Vergleich zu einem herkömmlichen Fitnessstudio?

Der größte und wohl wichtigste Faktor der elektrischen Muskelstimulation ist die Effektivität. In nur 20 – 40 Minuten pro Woche kann man erstaunliche Ergebnisse erzielen. Diese reichen von Muskelaufbau, über Fettreduktion bis hin zu Linderung von Rückenschmerzen. Auch eine Körperstraffung kann dabei zeiteffizient erzielt werden. Das ist bei Krafttraining in einem Fitnessstudio ebenso möglich, doch gerade der Zeitaufwand unterscheidet sich dabei erheblich. Zudem ist EMS-Training in Vergleich zu einem regulären Krafttraining wesentlich gelenkschonender. Durch die zusätzlichen Gewichte bei einem Fitnessstudiotraining werden falsche Übungsausführungen zu einem größeren Risiko (4). Bei einer richtigen Ausführung kann man aber trotzdem auch in einem normalen Fitnessstudio seine Ziele erreichen, es dauert nur länger.

Fazit

Elektrische Muskelstimulation ist keine so neue Methode, sie wurde nur sehr spät im Breiten-Fitness-Sport eingesetzt. In der Physiotherapie wurde es früher und wird es heutzutage noch genutzt, um auch bei Verletzungen weiterhin trainieren zu können. Sowohl im normalen Fitnessstudio, als auch beim EMS-Training können verschiedene sportlichen Ziele erreicht werden, wenn die Ausführung korrekt ist und der Muskel ausreichend gereizt wird. Lediglich der Zeitaufwand ist bei einem EMS-Training wesentlich geringer.

Dein Training nehmen wir persönlich!

Dein AproSports-Team


Quellen:

(1) Eifler, C. (2015) “Studienbrief Medizinische Grundlagen”. S. 46.

(2) EMS-Training.de (2019) Was ist EMS-Training?

(3) EMS-Training.de (2016) “Woher kommt EMS-Training? – Entstehung einer neuen Trainingsform”.

(4) EMS-Training.de (2002). EMS-Training – Die Vor- und Nachteile des Trainings.