Sicherheit beim EMS Training

In den letzten Monaten gab es immer wieder einen Artikel über eine Verletzung beim EMS Training. Andererseits gibt es immer wieder tolle Erfahrungsberichte, über den Trainingserfolg beim EMS Training, was zeigt, dass das Training funktioniert, es jedoch dabei einiges zu beachten gibt. Aus diesem Grund fassen wir gerne die Punkte zusammen, die aus unserer Sicht für Sicherheit beim EMS Training sorgen.

Bevor wir anfangen noch ein wichtiger Punkt: Die Verletzungshäufigkeit beim EMS Training ist im Verhältniss, zu anderen Fitness- & Gesundheitssportarten sehr gering. Das liegt vor allem daran dass man beim EMS mit wenig Zusatzgewicht, mit einer kontollierten Dynamik und ohne Partner-/Gegnereinfluss trainiert.

1. Sanfter bzw. angemessener Einstieg

Die erste Erfahrung mit dem EMS Training ist in der Regel das Probetraining. Dieses bietet die Möglichkeit das Studio, das Trainerteam und das Training kennen zu lernen.

Hierbei sind die Studiobetreiber in einer gewissen Zwickmühle: Das Training wird häufig belächelt und man glaubt nicht, dass es anstrengend bzw. intensiv ist. Das ist auch verständlich, denn man hat auch gar keine Erfahrung mit dem Training und weiss nicht was einen erwartet (häufig denkt man bei EMS an den Bauchweg-Gurt aus vergangenen Tagen).

Andererseits möchte der Studiobetreiber bzw. Trainer den Kunden überzeugen und dreht den Impuls ordentlich auf. Denn er weiß, dass wenn er dem Kunden nicht beweist, dass das Training anstrengend ist, dieser es vermutlich als Unsinn abhakt und nicht regelmäßig machen wird.

Jedoch dadurch, dass der Körper die Belastung nicht gewohnt ist, gibt es in den kommenden Tagen einen starken Muskelkater (Ausnahmen bestätigen die Regel: Die Reaktion auf neue Trainingsmethoden ist sehr individuell. Manche Personen haben nach dem ersten Training gar keinen Muskelkater trotz hoher Intensität). Dies führt dazu, dass das Enzym Kreatinkinase (CK) verstärkt aus den Muskelzellen austritt (was ein Zeichen für einen starken Muskelkater ist). In den folgenden Tagen wird dieses wieder abgebaut.

Nun gibt es einige Berichte von Personen, die das EMS Training getestet haben, dann in den kommenden Tagen wegen starken Muskelkaters zum Arzt gegangen sind und unglaublich hohe CK werte gemessen wurden, so dass sich alle erschrocken haben (denn zu hohe CK Werte sind auf Dauer ungesund). Hohe CK Werte sind jedoch bei starkem Muskelkater normal und fallen von Training zu Training immer niedriger aus. Am besten ist es jedoch, wenn diese gar nicht so hoch ausfallen.

Fazit: Dies geschieht durch die oben beschriebene Zwickmühle. Aus diesem Grund empfehlen wir folgendes:
– das erste Training nur 15 statt 20 Minuten
– beim ersten Training den Impuls nur so weit aufdrehen, bis Sie ein kribbeln verspüren
– Impuls über die nächsten Trainingseinheiten von der Dauer und Impulsstärke steigern

Stellen Sie sich vor, dass Sie mit dem Laufen anfangen wollen. Dabei werden Sie nicht gleich 20 km mit dem schnellstmöglichen Tempo laufen, sondern sich langsam steigern und geben ihrem Körper Zeit sich an das Training zu gewöhnen. Wenn das EMS Training Sicherheit bringen soll, dann machen Sie das hier genauso.

2. Training immer mit Trainer

In manchen Studios wird man in das EMS Training eingewiesen und dann alleine gelassen. In anderen Studios trainiert man in Kleingruppen von bis zu 10 Personen. Dies bietet einer Verletzung einen großen Spielraum. EMS Training sollte niemals allein erfolgen. Ein Training zu zweit ist das was ein Trainer gerade noch gut überblicken kann. Alles andere ist ineffektiv und gefährlich.

Wie soll man als Trainingseinsteiger wissen wann der Impuls stark genug ist und wie soll man wissen welche Übungen wann gemacht werden können? Genau dafür gibt es den Trainer. Dieser sucht für Sie den richtigen Impuls und die Richtige Übung aus und sorgt dafür, dass Sie die Übungen sauber ausführen.

Fazit: Sicherheit beim EMS Training ist nur bei einem Training mit Trainer (max. 2:1) gewährleistet. Fragen Sie bei Ihren Probetraining nach ob der Trainer immer beim Training dabei ist und wie viele Personen zeitgleich von einem Trainer trainiert werden.

3. Ausbildung des Trainers sorgt für Sicherheit beim EMS Training

Folgendes macht einen guten Trainer aus:
– der Trainer hat einen sportwissenschaftlichen Hintergrund
– der Trainer hat eine spezielle Ausbildung zum EMS Training erhalten (Theorie & Praxis)
– beim Training ist der Trainer immer auf Sie fokussiert
– Sie werden beim Training ständig korrigiert

Der zweite Stichpunkt ist aus unserer Sicht am wichtigsten. Ein spezielle & fundierte Ausbildung ist Grundvoraussetzung. Dafür gibt es heutzutage einige spezielle Zertifizierungsstellen. Alternativ kann das die Studioleitung selber übernehmen. Wir haben z.B. einen 10 Punkte Plan für alle unsere neue Trainer, bevor Sie ein EMS Training anleiten dürfen.

4. Regenerationszeiten

Ein EMS Training mit Muskelkater durchzuführen macht keinen Sinn, denn (a) es verschlimmert diesen wieder, (b) sie können damit nicht effektiv trainieren und (c) es erhöht das Verletzungsrisiko (Muskelkater sind Mikrorisse des Muskels, die Anschwellen und weh tun – das ist der klassische Muskelkater. Was passiert wohl, wenn man mit Mikrorissen trainiert?).

Gerade wenn man mit dem EMS Training anfängt oder nach einer längeren Pause wieder einsteigt ist man übermotiviert und möchten beim Training richtig Gas geben.

Fazit: Machen Sie zu Beginn lieber etwas länger Pause. Fragen Sie zur Sicherheit Ihren Trainer, wann sie wieder trainieren sollten. Wenn dieser gut ausgebildet ist, dann wird er sie richtig beraten.

5. TÜV Zertifiziertes EMS Studio

EMS Studios können sich vom TÜV zertifizieren lassen. Vor der Zertifizierung werden Handlungspläne für Notfälle erarbeitet, die Trainer im Bezug auf Sicherheit Geschult und alle Gefahrenquellen beseitigt.

6. Ernährung und Wasserhaushalt

Für das EMS Training gilt genau das Gleiche wie für jedes andere Training:
– Trainiere nie mit leeren Magen
– Trainiere nie mit vollem Magen
– Trainiere nie, wenn Du am Tag kaum etwas getrunken hast
– Trainiere immer ausreichend hydriert und mit etwas Essen im Magen

Wenn sie die oberen sechs Punkte bei der Auswahl eins EMS Studios und bei der Trainingsplanung beachten, dann brauchen Sie keine Sorgen zu haben. Sie minimieren damit das Verletzungsrisiko und können sich voll und ganz auf Ihr Training konzentrieren.

Ihr Training nehmen wir persönlich!

Alex von AproSports

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