Ein halbes Jahr EMS-Training in Berlin – eine Zwischenbilanz

Anfang Januar 2019 war ich soweit. Bis dato hatte ich noch nie ein Fitnessstudio oder ähnliches betreten. Ich pflegte meine Klischees und/oder Vorurteile: übliche Studio-Klientel, mit der man ansonsten eher nix zu tun haben wollte, gebellte Kommandos im Befehlston, eintönige Übungen im Trott – eine anonyme Masse in Bewegungstaumel.

Doch jetzt war es an der Zeit. Ich war Mitte 50, wog knappe 100 kg, bei 1,80m. Ich war zwar schon immer etwas schwerer, aber irgendwann ist auch mal „gut“. Generell durchaus sportlich eingestellt – ich spielte jahrzehntelang Fußball – ließ ich mich von meiner EMS-erfahrenen Freundin zu einem EMS-Probetraining in Berlin-Mitte überreden. Nach der ersten Trainingseinheit schaffte ich es kaum noch, mir das Shirt über den Kopf zu ziehen. Ich war geschafft, total am Ende. Doch eigentlich stand ich quasi am Anfang. Ich war überzeugt: Das ist das Richtige für mich und unterschrieb für zwei Jahre.

Alles auf Reset – meine erste EMS-Trainingseinheit

Adam war mein Trainer. Ich weiß nicht, WIE er mich sah, aber er erkannte, worum es mir ging. Und er spürte wohl, dass ich bereit war. Ich legte mich neben meine Freundin auf die Matte. Neugierig, etwas angespannt, erwartungsvoll. Aber es ging um Sport, um Kraft, um Balance, um Bewegungsabläufe, um Herausforderungen – immer wieder, 15 Minuten lang. Ich quälte mich, ich kann mich prinzipiell durchbeißen. Eigentlich ist das Probetraining um 5 Minuten gegenüber der regulären EMS-Trainingseinheit verkürzt. Und auch als ich eigentlich nicht mehr konnte oder musste, sagte ich: Ich mache weiter. Vielleicht, weil ich sinngemäß „unter Strom“ stand. Vielleicht auch meiner Freundin zuliebe, auch wenn ich ihr ganz gern einfach nur bei ihren „Qualen“ zugeschaut hätte. Ich war motiviert. Adam hatte es geschafft. Ganz ohne Kommandos, sondern mit Motivation, Bestätigung, Witz. Auch in den nächsten Monaten und mit allen anderen Trainern ging das so weiter. Wenn man sich schon anstrengt, dann muss die Atmosphäre stimmen – die Übungen, die Musik, die Anleitung. Der Zuspruch. Ich fühlte mich diesbezüglich in jeder Hinsicht gut aufgehoben.

Individuell ist, was bei jedem anders ist

Mit den ersten Wochen lernte man sich noch besser kennen. Das galt in zweierlei Hinsicht. Erstens: die Trainer und ich, zweitens: sich selbst. Ein gewisses Maß an Zähigkeit, ein leichter Hang dazu sich zu überwinden oder sich „quälen“ zu lassen, eine klare Bereitschaft, sich auszupowern – all das hilft beim EMS-Training ganz sicher. Doch zwei Aspekte sind ebenso wichtig: Abwechslung und Individualität. Das Training blieb immer variabel. Die Trainer fragten meist vorab nach Vorlieben, nach Problembereichen, nach Wünschen. Das EMS-Training wurde irgendwie individueller – was Intensität und den Strom betraf. Ich fing an, auch in den Ruhepausen die Übungen weiter zu machen, einfach so. Zumindest, wenn ich (noch) konnte. Von Woche zu Woche entdeckte ich, dass ich ganzheitlich besser wurde. Eine Balance konnte ich einfacher halten, ein Gewicht leichter stemmen, Übungen routinierter verrichten. Dieses Gefühl half natürlich, weil es zeigte, mit dem EMS-Training die richtige Wahl getroffen zu haben. Es machte mir zunehmend Spaß, mich zu quälen. Ich nahm es als persönliche Herausforderung, die ich einfach meistern wollte. Das hatte vor allem mit den erreichten Ergebnissen zu tun …

EMS zahlt sich aus: Zehn Kilo weniger, über 20 Prozent mehr Muskeln

Nach einem halben Jahr EMS-Training kann ich eine Zwischenbilanz ziehen. Insgesamt fühle ich mich straffer, fitter. wohl(er) Und das in jeglicher Hinsicht. Mein Gewicht liegt konstant deutlich unter 90 Kilo – was allerdings auch einer veränderten Ernährung zu verdanken ist. Der Bauch ist straffer geworden, Rücken und Schultern stabilisiert. Den allgemeinen Muskelzuwachs würde ich zwischen 20-30 Prozent schätzen. Vor allem die Oberarme haben profitiert. Glücklicherweise beide – was vorher auch nicht so war. Da war ich doch eher rechts immer etwas stärker, jetzt hat es sich etwas angeglichen. Ich bin fähiger, was anspruchsvolle Übungen betrifft. Ich bin routinierter, was den Umgang mit dem EMS-Programm angeht. Nicht zu vergessen: Die Regelmäßigkeit ist immens wichtig. Doch dafür sorgt allein schon der wöchentliche Termin. Man fühlt sich quasi gebunden, und sucht gar nicht erst für sich selbst nach Ausreden oder Auswegen. Eher im Gegenteil: ich freue mich auf witzige Leute und ein konsequentes Training – sowie auf das zukünftig Erreichbare. Und nach der Trainingseinheit ziehe ich mir mein Shirt mittlerweile ziemlich locker über den Kopf …

Uwe Romanski

EMS-Training in Berlin-Mitte

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